Im Rahmen der Schullandheimfahrten unserer 5. Jahrgangsstufe fanden in der vergangenen Woche vom 30.06. bis 03.07. an vier verschiedenen Orten in Oberfranken und der Oberpfalz ganz besondere Erlebnistage statt. Unsere Schülerinnen und Schüler waren auf Schullandheimfahrt – und in Pottenstein, Trausnitz, Tannenlohe und Wunsiedel stand auch ein jeweils ganztägiges waldpädagogisches Programm auf dem Plan.
Gleich zu Beginn bewiesen die Kinder Teamgeist und Kreativität: Aus Naturmaterialien errichteten sie gemeinsam einen „Adlerhorst“ – einen selbst gestalteten Treff- und Rückzugsort mitten im Wald. Im weiteren Verlauf des Tages tauchten sie spielerisch in die komplexe Welt des Waldes ein und setzten sich mit den unterschiedlichen Interessen auseinander, die Menschen im Wald verfolgen – sei es als Erholungssuchende, Forstwirtschaftler, Jäger, Naturschützer, Familien oder Touristen. Dabei wurde deutlich: Ein respektvolles und nachhaltiges Miteinander im Wald gelingt nur durch Rücksichtnahme, Kompromisse und gegenseitiges Verständnis.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Bedeutung des Waldbodens und seiner Lebewesen. Die Schülerinnen und Schüler lernten, dass Bodenorganismen eine zentrale Rolle für die Zersetzung von Biomasse, die Speicherung von Wasser und CO₂ sowie die Fruchtbarkeit des Bodens spielen. In einem sportlich-spielerischen Wettbewerb konnten die Kinder anschließend erleben, wie das Kapillarsystem eines Baumes funktioniert und wie die Photosynthese abläuft.
Zum Abschluss gestalteten die Klassen kreative Waldcollagen – eine bleibende Erinnerung an diesen besonderen Tag in der Natur. Wer noch nicht genug hatte, durfte zum Schluss lernen, wie sich mit einem einfachen Stock die Höhe eines Baumes bestimmen lässt – ganz ohne Technik, dafür mithilfe des mathematischen Strahlensatzes, der eigentlich erst in der 9. Klasse auf dem Lehrplan steht.
Trotz sommerlicher Temperaturen waren die Kinder mit großer Begeisterung dabei und nutzten auch die Pausen, um auf eigene Faust den Wald zu erkunden. Ein herzliches Dankeschön gilt den Tutorinnen und Tutoren der 10. Jahrgangsstufe, die das Programm engagiert unterstützt und mitgestaltet haben.
„Die Walderlebnistage sind Teil unserer Aktivitäten als ‚Klimaschule Bayern‘ und leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Ziele einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“, erklärte Lehrkraft und staatlich zertifizierter Waldpädagoge in Ausbildung Johannes Knoblach. „Sie verbinden naturnahe Erfahrung mit fachlichem Lernen, stärken Sozialkompetenz und Umweltbewusstsein – und machen deutlich, wie Lernen mit Kopf, Herz und Hand gelingen kann.“
Text/Bild: Dr. Johannes Knoblach c/o Gymnasium Herzogenaurach