Workshop: Grundlagen der Tontechnik (eingestellt am 23.05.2023)

„Die Neutralstellung des Equalizers ist in der Mitte"

Bei Live-Auftritten spielt die Tontechnik eine entscheidende Rolle für Qualität und Erfolg der musikalischen Darbietung. Kein Konzertbesucher bekäme die Leistung der Musiker, sei es E-Gitarre, Bass, Gesang oder Keyboard zu hören, wenn nicht ein geschultes Gehör mit technischem Verständnis die Regler am Mischpult entsprechend justieren würde.

Deswegen fand am 17. Mai 2023 ein Workshop zu den Grundlagen der Tontechnik statt, der basale Prinzipien des richtigen Mikrophonierens und Abmischens von Bands bei Live-Auftritten vermittelt hat. Der Workshop diente als Auftaktveranstaltung für einen geplanten „Wahlkurs Tontechnik“ im kommenden Schuljahr. Direkt an den Workshop schloss sich ein Konzert der Schulbands an, sodass Theorie und Praxis Hand in Hand gingen und Erlerntes unmittelbar angewendet werden konnte.

Durchgeführt wurde der Workshop von Romin Katzer, Inhaber des gleichnamigen Tonstudios in Nürnberg, einem Tontechniker und Produzenten mit langjähriger Erfahrung im Musik-Business. Durch die ausgeprägte Hands-on-Mentalität und Erklärung anhand von Fallbeispielen aus der Praxis konnte er den Schülern wertvolles Wissen vermitteln und ein unvergessliches Erlebnis bieten.

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In einem theoretischen Teil stand zunächst der richtige Bühnenaufbau im Fokus. Wo müssen beispielsweise die Instrumenten-Amps (Vorverstärker) und Monitore, mit denen die Musiker ihre eigene Leistung abhören können, stehen, damit einerseits die Musiker beste Bedingungen für ihren Auftritt vorfinden, aber andererseits das Klangerlebnis für das Publikum durch möglichst wenig „Geräusche“ von der Bühne beeinträchtigt wird? Ebenso wichtig war die Verkabelung der Instrumente und Technik mit dem Mischpult, damit die Tontechniker beim Konzert die Übersicht behalten und jederzeit auf das Geschehen auf der Bühne reagieren können. Von den 24 Kanälen des Mischpults waren rund die Hälfte belegt und die Anforderungen an die Tontechnik entsprechend hoch, alles im Blick zu behalten.

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Im praktischen Teil wurde der Soundcheck der Bands, die sich auf ihren Auftritt vorbereiteten, genutzt, um die theoretischen Erkenntnisse anzuwenden: Wie kann zum Beispiel über die Regelung der Höhen, Mitten und Tiefen mit dem Equalizer (EQ) das Klangerlebnis und die Präsenz der Musiker gesteuert werden? Oder wie gelingt es, eine Balance zwischen von Natur aus lauten Instrumenten, z. B. Schlagzeug, und den leiseren Parts, wie Gesang, zu erreichen, damit das Publikum ein harmonisches Ergebnis zu Gehör bekommt. Eine wichtige Erkenntnis war u. a., dass die PA (= „Public Address“, die Lautsprecher, die das Publikum beschallen), zwingend einen separaten Subwoofer für die Bässe benötigt, sodass das Klangbild insgesamt ausgewogen ist. Die Anforderungen an den Tontechniker zeigte sich auch daran, dass er nicht nur den perfekten Konzertgenuss für das Publikum im Blick haben, sondern ebenso auf die Bedürfnisse der Musiker während des Konzerts reagieren muss, wenn diese beispielsweise ihr Feedback auf den Monitoren als zu laut oder zu leise empfinden und dadurch in ihrer Performance beeinträchtigt werden.

Nach dem Soundcheck aller drei Bands übergab Romin Katzer die Verantwortung für das Mischpult in die Hände der Workshopteilnehmer, die beim sodann beginnenden Konzert zeigen konnten, was sie gelernt hatten.

Romin Katzer ist für die Durchführung des Workshops sowie den Teilnehmern für ihr Interesse und Engagement sehr zu danken. Dank gilt ebenso dem Elternbeirat, der durch seine finanzielle Unterstützung die Veranstaltung erst ermöglichte.

Fazit: Tontechnik erlernt man nicht an einem Abend. Dennoch war die Veranstaltung ein voller Erfolg, da sie Lust auf mehr gemacht hat. Wir freuen uns auf den Wahlkurs im kommenden Schuljahr, um gemeinsam zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und die Tontechnik bei Veranstaltungen sukzessive zu verbessern.

Dr. Johannes Knoblach